5 Probleme der letzten zwei Jahre – und ihre Lösungen

Ja, wir haben kurz vor Jahresende und wahrscheinlich sitzt ihr gerade irgendwo und futtert Omas Schweinebraten, gebrannte Mandeln oder aber, ihr kugelt schon dick und rund auf dem Sofa herum.
Es sei euch gegönnt und ich mache es nicht anders. Am zweiten Feiertag wird hier nochmal groß mit den Schwiegereltern gefeiert und da freue ich mich immer auf die Kuchentafel am Nachmittag.

Aber, sagen wir mal du brauchst ein bisschen Abwechslung in all der Familienfeierei… dann habe ich heute eine Folge für dich, die trotzdem so richtig schön für “zwischen die Jahre” passt. Ein Rückblick.

Und nein! Kein langweiliger Rückblick wie wir es von all den Fernsehprogrammen kennen (übrigens einer der Gründe warum ich Netflix so liebe), sondern ein Rückblick von dem du etwas lernen kannst. Wenn du wieder aufnahmefähig bist.
Und selbst wenn du dir die Folge hier erst Wochen oder Monate später anhörst, kann sie dir noch weiterhelfen.

Denn wie heißt es so schön? Man lernt aus den Fehlern anderer. Und wer weiß, vielleicht bin ich dir ja nur ein halbes Jahr voraus? Dann wirst du dich mit meiner Geschichte sehr gut identifizieren können.

Denn jede von uns, die vorhat ein ernstzunehmendes Business aufzubauen, wird irgendwann vor den gleichen Hürden stehen.

Also, lass sie uns gemeinsam nehmen. Hier kommen meine Top 5 Probleme der letzten zwei Jahre auf meiner Reise vom Illustrator zum Coach/ Mentor/ Podcaster:

Problem Nummer 1 ist etwas von dem du mich schon oft hast sprechen hören:

1. Alles alleine machen.

Gerade wie Kreativen haben einen Hang dazu alles selber zu machen, weil wir glauben, wir können es einfach am besten. Und ich schließe mich hier mit ein.

Und ich weiß, es klingt erst einmal beängstigend, wenn ich sage: Gib doch mal Arbeit ab.

Aber geht es dir in etwa so wie mir damals?

“Ich renne im Hamsterrad, aber ich weiß trotzdem nicht was ich abgeben sollte.” Und “Wo soll ich denn jemanden finden, der mir Arbeit abnimmt?” Oder “Nee, ich kann nichts abgeben. Ich bin mein Unternehmen, das kann nur ich so machen wie ich es mir vorstelle.”

Und? War das dabei?

Ich hatte all diese Gedanken.

Die Lösung:

Hole dir erst einmal jemanden auf Stundenbasis. Du musst niemanden einstellen. Es gibt genug sogenannte virtuelle Assistenten da draußen.

Ich habe damals meine erste über einen Periscope Livestream gefunden. Bzw. ihre Freundin hat sich meinen Livestream auf dem ich sagte, ich brauche wen, der mir kleine Arbeiten wie die Themenliste für die Doodle Challenge abnimmt, angesehen und ihr dann weiter gegeben.

Ich mag immer lieber jemanden aus dem Netzwerk haben und sei es um noch so viele Ecken, als einfach irgendwen auf einer Online-Plattform zu suchen.

Aktuell strukturiere ich hier hinten alles um, so dass ich wirklich alles was ich nicht unbedingt selber machen muss, abgeben kann.

Du glaubst gar nicht wie gut sich das anfühlt. Dann merkt man erst einmal wie man seine Zeit so verbringt. Dinge, die gemacht werden müssen, aber nicht unbedingt von dir.

Und plötzlich hast du wieder Spielraum für neue Ideen und Projekte, die dein Unternehmen weiter wachsen lassen werden.

Und lass dir das gesagt sein: wenn du groß werden willst, schaffst du es nicht komplett alleine. Niemand startet mit einem ganzen Team. Das ist etwas wo man rein wachsen muss. Aber früher oder später reichen die eigenen paar Stunden am Tag nicht mehr aus.

Denn am Ende heißt es doch “Arbeite nicht in, sondern an deinem Business”. Wenn du mitten drin steckst, in all den Kleinigkeiten, dann wirst du dich verzetteln. Es wird länger dauern. Es wird stressig sein. Der Spaß geht verloren.

Du verlierst den Draufblick auf das Ganze und landest in diesem Hamsterrad.

Wenn es rollen soll, geht es nicht ohne Teammitglieder. Für die ich übrigens unendlich Dankbar bin. Kurzer Gruß an Lene und Lisa. Ich lieb euch.

Kommen wir zu Nummer 2:

2. Fear of missing out

Es gibt heute soooo viele Möglichkeiten da draußen. Hier kommt plötzlich Snapchat: Oh Hallo! Das mach ich doch auch mal! (Bis Insta Stories kam *hehe*) Was? Facebook kann jetzt live gehen? Ich komme! Speaker-Anfrage? Klaro. Der Illu-Stil ist gerade total gefragt? Cool. Mache ich jetzt auch.

All diese glitzernden Dinge, die man so gerne auch ausprobieren möchte. Weil, man sieht ja wie andere es nutzen und es funktioniert super und ist so toll.

Ich bin da sowas von betroffen. Ich bin am liebsten immer gleich da, wenn es gilt eine neue App auszutesten. Oder tolle Projekte, die andere machen, würde ich (auf meine Weise) auch gerne mal in Angriff nehmen. Zumindest wenn ich das erste Mal damit konfrontiert werde.

Die Lösung?

Es gibt eigentlich zwei. Die erste: Guck gar nicht erst hin. Es ist wirklich so wie es klingt. Wenn du die Glitzerobjekte erst gar nicht siehst, wirst du auch nicht schwach es auszuprobieren. Allerdings fällt das mit dem ständigen Online sein heute schwer. Und man will ja auch mit der Zeit gehen und gucken was so angesagt ist.

Lösung Nummer Zwei: Angucken. Toll finden. Drüber schlafen.

Bist du am nächsten Tag von der Idee, der App, dem Projekt, was auch immer es ist immernoch so begeistert? Oder war es nur ein erster Moment?

Denn ganz objektiv betrachtet: Du hast vermutlich ohnehin schon zig Dinge zu tun. Und hier können wir schon wieder den Bogen zur Jahresplanung schließen: Bringt dich dieses Glitzer-Glimmer deinem Ziel näher? Würde dich Livestreaming weiterbringen? Dann überlege wie du es unterbringen oder vielleicht mit geplanten Dingen kombinieren kannst. Du findest das Projekt von XY ganz toll und willst so etwas auch starten? Bei solch großen Dingen, frag dich erst recht, ob es wirklich Sinn macht. Und ob du aktuell dafür Zeit hast. Sollte das gerade zu deiner Priorität werden?

3. Die Miesepeter

Hach, das ist so ein Thema, da habe ich überlegt, ob ich es überhaupt mit reinnehmen soll. Denn hier fange ich mal direkt mit der Lösung an: lass es abprallen. Du bist toll!!

Jeder von uns wird, je mehr Erfolg man mit dem eigenen Projekt hat, irgendwann auch mal Miesepeter anziehen.

Mir haben die Miesepeter zu Beginn zu schaffen gemacht, und dabei waren es zum Glück gar nicht viele… ich kann sie an einer halben Hand abzählen.

Und trotzdem, wenn da nur einer drunter ist und nen doofen Spruch los lässt, dann sitzt das. Ich mein, mal ehrlich: Es ist schön von anderen gemocht zu werden. Ich mag es, wenn mich Leute mögen. So wie ich auch andere gerne mag. Ich mag Harmonie. Das Leben ist zu kurz für Neid und schlechte Laune.

Aber wird man dann ohne Grund von der Seitenlinie doof angemacht, dann schmerzt das. Man fängt an sich zu fragen was man denn getan hat. Wieso ich? Ich bin doch nett und will nur helfen.

Aber weißt du was? Das ist normal. Und es wäre vermutlich seltsam, wenn ich nicht so reagieren würde. Oder wenn es dir dabei nicht schlecht ginge.

Aber, achtung, Lösung:

Du lernst damit umzugehen. Erstens, es ist beruhigend, dass es auch bei anderen vorkommt, die in irgendeiner Form in der Öffentlichkeit stehen (was wir ja Dank Social Media quasi alle tun).

Zweitens: In dem Moment wo du einen doofen Kommentar auf Social Media bekommst, eine blöde Email oder sonst was: lösche es. Blockiere. Lass es nicht an dich ran. Warum soll ich mir den Tag versauen mit ein oder zwei doofen Sätzen, während ich auf der anderen Seite soooo viele nette Kommentare von anderen erhalte? Emails die mich manchmal zu Tränen rühren. Warum ist der Mensch so programmiert, dass er sich so schnell von einem kleinen Seitenhieb aus der Bahn werfen und Zweifel aufkommen lässt, aber so viele tolle Nachrichten das nicht überwiegen können?

Es ist wieder etwas, das man lernen muss. Man kann nicht allen gefallen.

Und das ist auch gut so. Und manche Menschen wollen einfach stänkern. Egal in welche Richtung. Bitte. Sollen sie. Aber dann nehme ich mir das recht heraus zu blocken und zu löschen.

Um es dann wie folgt zu sehen: In dem Moment wo Leute da draußen anfangen zu motzen, da mache ich scheinbar irgendwas richtig. Denn sonst würden sie sich nicht zu Wort melden. Und so drehe ich es um und mache es mir schon fast zum Sport: Habe ich eine kontroverse Podcast Folge gedreht und es kamen nur positive Rückmeldungen? Hmm… dann war die Folge nicht so gut. Haha. Das soll nicht heißen, dass ihr jetzt alle los muffeln sollt. Aber wenn ich auch die da draußen wecke, die eigentlich gar nicht in erster Linie mein Fan sind: Halleluja. Dann hat die Folge scheinbar ihr Ziel erreicht.

Nummer vier mag ich sehr gern:

4. Money Mindest

Erstmal, was soll denn das sein? Schon wieder so ein englischer Begriff.

Letztlich ist es deine Einstellung zum lieben Geld.

Jeder hat eine bestimmte Beziehung mit Geld. Manche lieben es, manche fürchten es.

Ich liebe es.

Habe ich schon immer.

Ich habe als Kind eine kleine Truhe gehabt. Die habe ich übrigens heute noch, liebevoll aufbereitet von meinem Papa. Und ich war großer Mickey Maus Fan. Donald Duck Geschichten gefielen mir immer am besten, aber meine Truhe wollte ich so gut gefüllt wie Dagoberts Geldspeicher sein. War sie natürlich nie und ist sie auch heute nicht.

Es soll nur kurz zeigen, ich mochte Geld schon immer. Meine Freundinnen wollten nicht mit mir shoppen gehen, weil ich mein Taschengeld lieber gespart habe.

Jedenfalls: jeder von uns hat nicht nur eine Beziehung zu Geld, sondern auch den Glauben, dass man selber nicht mehr als Summe X im Jahr einnehmen kann. Und die Summe variiert selbstverständlich bei jedem.

Die Frage ist warum? Und wie kommen wir auf diese Summe X?

Ich war mir da früher nie bewusst drüber. Bis ich das Buch “Get rich, lucky Bitch” gelesen habe. Es geht darin nicht unbedingt ums Millionär werden oder sonst was, sondern um die eigenen Gedanken rund ums Geld und wie man sich selber, ganz unbewusst, limitiert.

Ich will auch gar nicht auf all die Wege hier eingehen, das würde in so einer zusammenfassenden Folge den Rahmen sprengen, aber frag dich einmal selbst:

Welche Zahl ist bei dir persönlich die Summe X, die du z.B. im Jahr verdienen kannst?

Und dann frag dich doch mal: woher kommt diese Zahl? Warum denkst du, dass du nicht mehr verdienen kannst? Woher kommt es?

Wenn man sich über all diese Dinge bewusst wird, merkt man plötzlich was für ein Quatsch diese Zahl ist. Und das nur wir selber uns dieses Limit setzen. Diesen Deckel auf dem Kopf, der mich so lange als Illustratorin gestört hat.

Bei mir hat sich dann das Ganze hier mit den Kursen, Podcast, usw. angebahnt. Aber hätte ich dieses Money Mindest schon früher verstanden, wären mir bestimmt plötzlich weitere Ideen gekommen, wie ich als Illustrator zusätzlich oder anders Geld einnehmen kann. Um diesen Deckel loszuwerden, den man nunmal hat, wenn man ausschließlich für Kunden illustriert. Denn man kann sich nicht vierteilen und auch das illustrieren selbst kann man erstmal nicht abgeben.

Vielleicht hätte ich dann als Illustrator über Onlinekurse oder Stock-Kollektionen nachgedacht. Dinge, die mir diesen Deckeln abnehmen.

Warum haben wir diese Summe X im Kopf? Ist doch erstaunlich. Wo kommt dir her? Zum Großteil ist es vermutlich unser Umfeld und die Umstände. Auch wie wir aufgewachsen sind, wie wir in Sachen Geld erzogen wurden. All solche Dinge.

Aber jetzt sind wir Erwachsen. Wir können entscheiden wie wir denken. Das ist das Tolle.

Jedenfalls, eine spannende Sache. Das Buch habe ich dir auf byjohannafritz.de/29 natürlich verlinkt.

Und zu guter Letzt, Nummer fünf. Und dieser Punkt schließt eigentlich an den letzten mit an:

5. Es hängt alles nur von dir ab.

Jetzt denkt der ein oder andere sich auch: Ja Danke, Johanna. Ich bin an allem Schuld?

Ganz ehrlich: ja. Aber du bist auch diejenige die für all das Tolle, dass sie sich aufbaut, verantwortlich ist.

Kurz vorab:

Ich habe mich früher nie mit Dingen wie meditieren oder Life-Coaching zu tun. Also, diese ganze Mindest-Geschichte. Das die eigene Denkweise, die eigene Art zu leben ausschlaggebend für alles ist.

Aber heiliger Strohsack, ich kann das nur jedem empfehlen.

Mein Problem? Keine Ahnung. Als ich damit angefangen habe mich mit der Thematik zu beschäftigen, habe ich es einfach überall bei all den Experten gehört. Und vielleicht wollte ich einfach noch gechillter sein.

Glaubt mir, zwei Kindergartenkinder, Mann, Haus und quasi Vollzeitarbeit in Teilzeit reingestopft lässt auch mich manchmal im Dreieck hüpfen.

Diese ganze Mindset-Geschichte hat mir so geholfen, ruhiger durchs leben zu gehen. Mich immer wieder zu fragen, kann ich die Situation selber irgendwie beeinflussen? Etwas Positives darin sehen?

Das nur am Rande, ich bin eh ein Mensch der davon ausgeht, dass alles irgendeinen Grund hat. So von wegen “Wenn es nicht gut ist, dann ist es nicht das Ende”. Deshalb liegt mir dieses ganze Mindset-Ding sehr.

Aber diese andere Sichtweise auf das Ganze, hilft mir auch bei all den vorher genannten Lösungen. Mich pampt jemand an? Okay. Der Mensch hat vielleicht einen schlechten Tag, ist neidisch, was auch immer.

So be it.

Dann war die Mail an mich kurz sein Filter und ihm oder ihr geht es jetzt vielleicht besser. Wie schön, dass ich scheinbar so eine Bedeutung für die Person habe, dass sie mich dafür ausgesucht hat.

Klingt erstmal seltsam, aber irgendwie kippt es die schlechte Stimmung in eine Gute, oder?

Wann immer irgendetwas nicht stimmt, gehe ich einen Schritt zurück und überlege “Was kann ICH an dieser Situation ändern?”. Und ich sage nicht, dass das immer leicht ist oder ich hier voll im Zen lebe. Ha! Bei weitem nicht. Wenn sich die Kinder darum streiten, dass sie beide diesen und nicht jenen Kinderriegel haben wollen, obwohl sie exakt identisch sind, frag ich mich auch manchmal was das soll und werde vielleicht mal lauter, obwohl es mir direkt danach Leid tut. Okay? Nicht dass hier ein verklärtes Bild entsteht. Wir sind alle am Abend müde, haben schlechte oder gute Tage. Aber man kann ja daran arbeiten.

Ich kann dazu übrigens sehr den Podcast von Brooke Castillo empfehlen. Er heißt “The Lifecoach School”. Sie ist eine Granate darin, komplizierte Ding einfach herunter zu brechen und so simpel aussehen zu lassen, dass man sich fragt “Wow. Warum habe ich das bisher noch nicht so gesehen?”

So oder so, versuch das positive in allem zu sehen. Alles andere frisst dich nur auf und macht dich selber zum Miesepeter.

In diesem Sinne, enden wir die Folge heute mal ganz harmonisch mit einem “Adieu”! Rutsch gut ins neue Jahr. Was auch immer du anstellst.

Wir sehen uns 2018. Ich bin da.

Links

The Life Coach School – Brooke Castillio – Podcast

Podcast-Folge: Jahresplanung

Buch “Get rich, lucky Bitch” (Werbe-Link)