Mastermind – wie es dich vorwärts bringt

Einige von euch haben es ja mitbekommen: ich war zwei Wochen in den Staaten auf Cape Cod (wunderschön da um die Jahreszeit).
Eigentlich wollte ich nur ein verlängertes Wochenende dort hin, denn meine ehemalige Business Coachin Sue B. Zimmerman, hat dort ein Mastermind gemacht. Am Ende wurde ein Familienurlaub drum herum gebastelt.

Foto oben: Jessica Mack – ganz tolle Illustratorin, die auch beim Mastermind dabei war.

Was aber ist dieses Mastermind?

Eigentlich ist das nicht viel mehr als ein Treffen mit anderen Unternehmer(innen), die mit ihrem Business weiterkommen wollen.
Für gewöhnlich findet so ein Treffen regelmäßig statt. Z.B. alle zwei Wochen. Oftmals auch einfach via Skype. Denn oft sitzen die Teilnehmer an den verschiedensten Orten und ein „echtes” Treffen wäre unmöglich zu handhaben. Ihr da, die am A**** der Welt wohnen: es gibt keine Ausrede. Hehe.

Bei einem Mastermind geht es quasi reihum. Jeder sitzt mal im „Hot Seat” und hat dann einen vorher vereinbarten Zeitraum, um die Probleme die zu bewältigen sind zu benennen, eventuelle nächste Schritte zu planen, usw.
Danach „senfen” dann die anderen dazu. Einer hat immer eine Lösung parat. Das ist das tolle an so einer Runde.

Das Wichtigste und Spannendste ist die richtige Mischung der Teilnehmer.

Am besten kommen die Teilnehmer aus verschiedenen Branchen. Also, ein reines Illustratoren-Mastermind ginge natürlich auch, aber Branchenfremde haben manchmal eine erfrischend andere Sichtweise auf die Dinge die uns so Tag ein, Tag aus beschäftigen. Das tut gut und hilft tatsächlich weiter. Wären alle aus der gleichen Branche, würde das definitiv fehlen und man verhaspelt sich wieder in irgendwelchen Farbpaletten, digitalen Pinsel oder sonstigen Kleinkram.

Bei unserem Treffen auf Cape Cod waren z.B. eine Anwältin dabei die parallel ein Fitnessstudio betreibt, eine Konditorin die auf (fast) Haushohe Torten spezialisiert war, eine Zeitschriften-Herausgeberin, eine Social Media Managerin, und viele mehr. Es war spannend ihnen zuzuhören und dabei Dinge zu lernen, die ich auf das eigene Unternehmen übertragen kann. Gleichzeitig konnte ich selber auch Tipps geben.

Manchmal sind wir auch so verbohrt in unsere Pläne, dass wir gar nicht mehr nach rechts und links gucken.
Oder, und da gehöre ich definitiv dazu, wir haben zu viele Ideen, wollen am liebsten alles auf einmal umsetzen und verzetteln uns fast. Dann ist es toll wenn jemand von außen auch mal „Stopp!” sagt und wir uns wieder auf das wesentliche konzentrieren können.

Mindestens genauso wichtig wie verschiedene Branchen, ist der gemeinsame Wille erfolgreich zu sein und wachsen zu wollen. Gibt es unter den Teilnehmern jemanden der nur am jammern ist, zieht das die ganze Gruppe herunter. Positiv denken ist angesagt. Und sich den Herausforderungen stellen. Probleme sind da, um sie zu anzupacken.

Wer kann ein Mastermind machen? Jeder!

Es gibt online bereits bestehende Mastermind-Gruppen für die man Geld zahlt. Das ist meist so, wenn im Mastermind noch ein Experte mit dabei ist. Manche bezahlte Mastermind Gruppen sind toll, manche nicht. Das ist ja überall so. Recherche ist mal wieder das A und O.

Oder aber, du startest dein eigenes Mastermind. Und zwar so…
Viel mehr als sechs, sieben Teilnehmer würde ich nicht empfehlen, denn sonst können sich die Treffen in die Länge ziehen und je mehr Teilnehmer eine Gruppe hat, desto mehr Reibungspunkte kann es auch geben. Hey, wir sind alle verschieden. So eine Gruppe muss sich evtl. zusammen raufen um zu funktionieren.

Jede Mastermind-Gruppe kann selbstverständlich ihre eigenen Regeln aufstellen.
Für gewöhnlich läuft es aber so ab, das man sich ca. alle zwei Wochen trifft. Bei jedem Treffen stellt sich jeder Teilnehmer ein neues Ziel für das Nächste. In den zwei Wochen dazwischen wird dann daran gearbeitet. Beim nächsten Treffen wird dann den anderen Teilnehmern berichtet, ob das Ziel erreicht wurde oder nicht. Wenn nicht: woran hat es gehakt? Was kann optimiert werden? So bleibt man auf Kurs und arbeitet auch wirklich an seinen Zielen. Nur so kommt man konstant (und schnell) vorwärts.

Danach ist dann der „Hot Seat” (sorry, aber ich bleibe hier im Englischen „Heißer Stuhl” klingt echt mehr nach Gameshow als nach einem Mastermind ^^) an der Reihe. Jeder ist mal dran (da wären wir wieder bei der Gameshow. Hehe).

Das kann bei jedem Treff einer sein und es wechselt dann wöchentlich. Bei sechs Teilnehmern wäre man selbst also alle sechs Wochen dran. Oder aber jeder bekommt X Minuten Zeit um seine Probleme, Aufgaben und Ziele zu schildern und die anderen geben daraufhin eben Tipps. Bei der Variante kann sich das Treffen bei mehreren Teilnehmern natürlich in die Länge ziehen.

Ein Trial and Error würde ich hier empfehlen. Jede Gruppe tickt anders.

Wie bekomme ich Teilnehmer für mein Mastermind?

Du brauchst natürlich erstmal Teilnehmer. Aber woher bekommst du die?

Es sollten zumindest ein paar Leute darunter sein, die mit ihrem Unternehmen schon weiter sind als du. Ein Gleichgewicht ist hier von Vorteil. Wenn du derjenige bist, der von allen Teilnehmern am weitesten ist, wird dir so ein Mastermind herzlich wenig weiter helfen.

Schau dich doch erstmal im Freundeskreis um. Wer rockt denn da sein Unternehmen? Oder online? Wenn kennst du online von dem du dir schon immer dachtest „Wie macht der oder die das nur?”. Und dann FRAG. Ganz in echt jetzt. Schreib einfach eine Email oder ruf an. Berichte von deiner Idee. Deinem Plan. Mehr als ein „Nein” kann dir nicht passieren.
Aber vielleicht haben andere auch schon länger mit dem Gedanken gespielt und sagen „Ja”. Und der/diejenige kennt dann auch wieder jemanden, den man unbedingt mit in der Gruppe haben sollte. Und schwups, wächst dein Mastermind.

Wichtig ist, dass ihr am Ball bleibt. Eine gute, sich immer wieder wiederholende Struktur des (Online-) Treffs habt und alle sich einbringen.

Und weißt du was? Wenn es nicht klappt, dann lässt du es halt wieder. Es gibt nichts zu verlieren.


Schritt für Schritt in ein mastermind

  1. Finde ca. 5-6 Teilnehmer aus verschiedenen Branchen. Davon sollten einige weiter sein als du selbst.
  2. Trefft euch alle zwei Wochen on- oder offline.
  3. Eine klare Struktur: Zielsetzung und Hot Seats.

Und jetzt möchte ich von euch wissen: wer ist bereits in einem Mastermind oder hat vor eins zu gründen? Was waren eure Probleme oder Gewinne dank solcher Gruppen?

Ich bin gespannt.
LG, Johanna